Mittwoch, 29. November 2017

Studienfahrt Spanien von Mareike Peters

Am Montag den 09.10.2017 wurden wir an unserer Gastschule in Vitoria von dem Schulleiter herzlich empfangen und begrüßt. In einem persönlichen Gespräch haben wir den Ablauf und unsere Erwartungen für die nächsten 14 Tage besprochen. Anschließend bekamen wir eine Führung durch das Schulgebäude und wurden unseren Fachbereichen zugeteilt.



Am Dienstag den 10.10.2017 haben wir im Kosmetikunterricht hospitiert und waren beeindruckt von den sehr gut ausgestatteten Unterrichteräumen. Direkt aufgefallen ist, dass die Lehrer von den Schülern geduzt und beim Vornamen angesprochen werden.
Der fachpraktische Unterricht im Kosmetikbereich ist sehr realitätsnah.


Am Mittwoch den 11.10.2017 haben wir im Fachpraxisunterricht der Friseure im 2. Ausbildungsjahr hospitiert. Die Schülerinnen und Schüler haben an Kundinnen verschiedenen Colorrationstechniken, Schneidetechniken und Föhnfrisuren geübt. Die Ausstattung des Fachpraxisraumes der Körperpflege hat uns sehr beeindruckt.
Mittags haben wir dann noch beim Fachpraxisunterricht der Friseurklasse im 1. Ausbildungsjahr hospitiert. In der Unterrichtstunde war das Thema die Haarreinigung. Die Schülerinnen und Schüler haben sich die Haare gegenseitig shampooniert. Hier fiel uns sofort auf, dass die Schülerinnen und Schüler zum Shampoonieren keine Handschuhe tragen.

Am Dienstag den 17.10.2017 durften wir die Schülerinnen und Schüler
des 1. Ausbildungsjahres selbst unterrichten. Wir haben mit ihnen klassische Flechtfrisuren erarbeitet. Wir haben den Unterricht handlungsorientiert gestaltet und dafür ausreichend didaktisches Material erstellt und eingesetzt. Wir haben den Unterricht sehr interaktiv gestaltet und die Schüler haben selbständig in kleinen Gruppen einen Bauernzopf erstellt und hatten sichtlich Spaß an unserem Unterricht.
Bei den bisherigen Unterrichtshospitationen ist uns aufgefallen, dass der Unterricht frontal und ganz nach dem Motto vormachen-nachmachen abgehalten wird. Der Unterricht ist sehr realitätsnah und die Schülerinnen und Schüler üben gegenseitig an sich oder an Modellen.
Aufgrund der sprachlichen Schwierigkeiten war die Kommunikation nicht ganz einfach, doch mit Gestik und Mimik war einiges zu überbrücken.
Eine Schülerin sprach englisch und somit konnte wir das ein oder andere mit ihrer Hilfe erfragen. An der Schule in Vitoria werden 4000 Schülerinnen und Schüler von 1000 Lehreinnen und Lehrern an verschiedenen Standorten unterrichtet. Die Schule ist eine private Schule, das heißt, es ist je nach Bildungsgang entsprechend Schulgeld zu bezahlen. Im Friseur- und Kosmetikbereich muss jede Schülerin und jeder Schüler im 1. Ausbildungsjahr 190 Euro und im 2. Ausbildungsjahr 380 Euro bezahlen.
Die Friseur- und Kosmetikausbildung im spanischen Baskenland dauert 2 Jahre und ist eine schulische Ausbildung. Jedoch absolvieren die Schülerinnen und Schüler im 2. Ausbildungsjahr ein Praktikum über 360 Stunden in einem Salon. Am Ende der 2 Jahre absolvieren die Schülerinnen und Schüler eine Prüfung und sind dann ausgebildete Friseure oder Kosmetiker. Die Prüfung wird nur von den Lehrerinnen und Lehrern der Schule abgenommen, eine Handwerkskammer und einen Prüfungsausschuss wie bei uns gibt es dort nicht. Auch eine Berufsgenossenschaft gibt es zumindest für das Friseurhandwerk nicht. Das erklärt auch warum die Friseure dort bei Nassarbeiten keine Handschuhe tragen.
Wir konnten bei einer Lehrerin für die Fachpraxis erfragen, was sie monatlich verdient. Sie hat nur eine halbe Stelle und bekommt dafür monatlich 1100 Euro ausgezahlt was nach ihrer Aussage ein sehr gutes Gehalt im Baskenland ist.
Fazit
Natürlich lag der Fokus unserer Reise hauptsächlich auf den schulischen Aktivitäten und dem Bildungssystem des Baskenlandes. Dennoch liegt es mir auf dem Herzen zu sagen, dass das Baskenland in jeder Hinsicht auf jeden Fall eine Reise wert ist! Egal ob landschaftlich, kulinarisch oder kulturell gesehen – das Baskenland ist einfach grandios, absolut beeindruckend und touristisch gesehen noch ein absoluter Geheimtipp!
In den 2 Wochen meiner Reise im spanischen Baskenland konnte ich viele neue Erfahrungen sammeln und habe viel erlebt! Ich habe einen guten Eindruck vom spanischen Bildungssystem vermittelt bekommen und habe aus den Unterrichtshospitationen viel mitnehmen können, was ich in meinem Unterricht umsetzten möchte.
Es war mir eine Freude, so viele nette neue Menschen kennenzulernen, egal ob es nun die spanischen Kollegen an den Berufsschulen waren oder meine mitgereisten Kollegen vom Studienseminar – man konnte sich ideal über neue Unterrichtsmethoden und bereits gesammelte Erfahrungen austauschen. Der handlungsorientierte Unterricht hat die spanischen Kollegen sehr begeistert und somit konnten auch sie von unserem Besuch profitieren! Die herzliche und lockere Art der Spanier hat sofort dazu geführt, dass das „Eis“ schnell gebrochen war und man sich trotz der Sprachbarriere verständigen konnte.
Abschließen muss ich sagen, dass ich auf unserer Reise viel gelernt und mitgenommen habe, was mir auch im weiteren Berufsleben nützlich sein wird.
Aus Erlebnissen wurden Erfahrungen!
Dank Erasmus+ und Europa hatte ich die Chance, die wertvollen Erfahrungen zu sammeln.
Herzlichen Dank!









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